Von athletischen Höchstleistungen über atemberaubende Finishs bis zu höchst amüsanten Touchdown-Celebrations — die National Football League (NFL) ist die wahrscheinlich faszinierendste Sportliga der gesamten Welt. Damit ihr keinen der wichtigsten und kuriosesten Momente der Sonntagsspiele verpasst, bringt euch kultort.at wöchentlich die größten Gewinner und Verlierer.
Gewinner: Deshaun Watson
Vielleicht ist es noch etwas zu früh dafür, aber: Deshaun Watson ist the real Deal! In erst seinem dritten NFL-Start führte der Rookie-Quarterback die Houston Texans zu einem dominanten 57:14-Sieg gegen die Tennessee Titans. Watson warf vier Touchdown-Pässe, erzielte einen selbst und komplettierte 25 seiner 34 Wurfversuche für 283 Yards. Mit insgesamt fünf Touchdowns stellt der erst 22-Jährige eine Bestmarke für NFL-Rookies ein und die 57 Punkte bedeuten für die Texans eine neuen Franchise-Rekord.
deshaun watson is not here for the bullshit
— Shea Serrano (@SheaSerrano) October 1, 2017
Sieht man sich Watsons Leistungen der vergangenen beiden Spieltage an (letzte Woche verlor man nur knapp gegen die Patriots), gleicht es schon beinahe einem Verbrechen, dass Texans-Coach Bill O’Brien zum Saisonstart Tom Savage zum Starter gewählt hatte. Aber Schwamm drüber, Watson ist jetzt hier und die niedergeschlagenen Fans in Houston können sich auf eine äußerst unterhaltsame Spielzeit freuen.
Verlierer: Favoriten
Die NFL wäre nicht die NFL, wenn es nicht beinahe jede Woche ein paar völlig überraschende Underdog-Siege geben würde. An diesem Sonntag mussten sich gleich sechs Favoriten geschlagen geben, vier davon verloren sogar zu Hause. Für die größten Überraschungen sorgten die L.A. Rams gegen Dallas, die Carolina Panthers gegen den amtierenden Superbowl-Champion aus New England und die New York Jets in Overtime gegen Jacksonville. Ja, ihr habt richtig gelesen, die Jets haben ihr zweites Spiel in Serie gewonnen!
Festhalten: die #Jets haben denselben Record wie die #Patriots. Ja, damit haben wir alle vor vier Wochen gerechnet. #ranNFL
— Martin Senfter (@msenfter) October 1, 2017
Gewinner: Marshawn Lynch
Der Runningback der Oakland Raiders war gestern schon der größte Gewinner des gesamten Spieltages, bevor er überhaupt einen Football berührte. Warum? Bitte sehr:
Raiders RB Marshawn Lynch wearing an "Everybody vs Trump" T-shirt: pic.twitter.com/7aiCUbjLUD
— Adam Schefter (@AdamSchefter) October 1, 2017
MEHR: Hymnen-Boykott in der NFL: Alles nur Heuchelei?
Oakland hingegen verlor 10:16 gegen die Denver Broncos. Raiders-Quarterback Derek Carr verletzte sich im dritten Viertel am Rücken und musste den Rest der Partie aus der Spielerkabine mitverfolgen. Wie sich später herausstellte, handelt es sich um keine schwerwiegende Verletzung. Carr sollte nicht für einen längeren Zeitraum fehlen. Nächste Woche gegen Baltimore stehen die Raiders mit einer Bilanz von zwei Siegen und zwei Niederlagen allerdings zum ersten Mal in dieser Saison extrem unter Druck.
Verlierer: Chargers-Heimvorteil
Um die gerade erst nach Los Angeles gezogenen Chargers steht es nicht gut. Gemeinsam mit den 49ers, Browns und Giants sind sie das letzte verbleibende Team, das nach vier Spieltagen noch immer kein Match gewinnen konnte. Quarterback Philipp Rivers verursachte bereits vier Interceptions und besonders in den knappen Schlussphasen scheint es den Chargers immer wieder zu gelingen, einen neuen Weg zu finden, wie man verlieren kann. Von ihren letzten 30 Spielen mit einem Unterschied von einem Score konnte L.A. (bzw. San Diego) nur fünf gewinnen.
Masterful job by Dean Spanos ditching his fan base for a 27,000 seat stadium that’s always filled with the other team’s fans.
— Bill Simmons (@BillSimmons) October 1, 2017
Hierbei scheint auch der Heimvorteil keine große Hilfe zu sein, denn die Chargers-Heimspiele werden in dem StubHub Center ausgerichtet. Dieser Mehrzweck-Sportkomplex der California State University hat Platz für nur 27.000 ZuschauerInnen, wovon ein Großteil nicht einmal Chargers-Fans sind. Denn als ich mir heute in der Früh nochmals die Highlights des gestrigen Spiels gegen die Eagles ansah, musste ich einen Double-Check machen, ob das Match wohl in L.A. und nicht in Philadelphia ausgetragen wurde. So laut waren die Eagles-Fans, als Carson Wentz mit seiner Offense über das Feld marschierte.
Gewinner: Julio Jones’ Sneakers
Ric Flair ist der großartigste Wrestler aller Zeiten. Da war es keine Überraschung, als der “Nature Boy” nach seiner schweren Erkrankung unglaublich viele Genesungswünsche erhielt. Flair geht es mittlerweile schon besser. Julio Jones nahm dies als Anlass, der Wrestling-Legende mit diesen wunderschönen Pre-Game-Schuhen Tribut zu zollen:
"WOOOOOO!" @juliojones_11 x @RicFlairNatrBoy pic.twitter.com/s0CMDCufxC
— B/R Kicks (@br_kicks) October 1, 2017
Jones musste im zweiten Viertel gegen Buffalo das Spiel mit einer Hüftverletzung verlassen, Atlanta verlor gegen die überraschend starken Bills — aber hey, zumindest freshe Sneakers!
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Verlierer: Miami Dolphins
Vor der Saison galten die Dolphins als einer der Geheimfavoriten auf ein Wild-Card-Ticket in der AFC. Nach den ersten drei Spielen — ihr Week-1-Spiel gegen Tampa Bay musste aufgrund Hurrikan Irma auf den 19. November verschoben werden — hat Miami zwei Niederlagen und nur einen Sieg, den sie auch nur dem südkoreanischen Rookie-Kicker der L.A. Chargers zu verdanken haben.
Letzte Woche die peinliche Niederlage gegen die New York Jets, gestern in London gegen die New Orleans Saints konnte man überhaupt keine Punkte erzielen. Jay Cutler scheint einfach nicht die Lösung für den die ganze Saison ausfallenden Ryan Tannehill zu sein.
⚓️🐴🐻🦈, doesn't matter, @jaycutler6 looks the same in any uniform. #NFLLondon #GoFins pic.twitter.com/b7DGwOXQwe
— Michael Perko (@MichaelRPerko) October 1, 2017
Gewinner (aber gleichzeitig Verlierer): Seattle Seahawks
Vor dem Primetime-Spiel zwischen den Seattle Seahawks und den Indianapolis Colts galt es einige Fragen zu beantworten: Wie gut ist Colts-Quarterback Jacoby Brissett wirklich? Befinden sich die Seahawks in einer Krise? Indianapolis ging mit einer 15:10-Führung in die Halbzeit und Brissett konnte beweisen, dass er ein würdiger Ersatz für Andrew Luck und definitiv einer der 30 besten Spielmacher in der NFL ist.
In der zweiten Hälfte wurde die Kombination aus Russell Wilson und der Seahawks-Verteidigung aber einfach zu viel für diesen unterdurchschnittlichen Kader der Colts. Endstand: 46:18 für Seattle. Die Seahawks reisen nächste Woche nach Kalifornien und treffen auf die derzeit groß aufspielenden Rams. Hier wird sich zeigen, wie viel in diesen beiden Mannschaften aus der NFC West tatsächlich steckt.
“WTF”: Dante Fowler Jr.
Der “WTF”-Award geht diese Woche an … [Trommelwirbel] … Dante Fowler Jr. — ansehen und genießen:
How drunk is the Jets-Jaguars game?
Enjoy: https://t.co/Rw0m03uxIL
— Def Pen Sports (@DefPenSports) October 1, 2017
Johannes auf Twitter: @Joe_Pressler
[Foto: April Spreeman/Flickr/CC BY 2.0]
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